An der Schwelle zum Traum – Teil 02

An der Schwelle zum Traum – Teil 02
Am nächsten Tag schloss Numan den Stoffladen zur Mittagszeit. Kaum hatte er den Gehsteig betreten, erblickte er Herrn Ahmad – nicht weit entfernt, an sein Auto gelehnt, als beobachte er nicht die Straße, sondern die Zeit selbst.

Sie stiegen gemeinsam ein, und der Wagen glitt durch die Straßen von Damaskus, bis sie einen Parkplatz im Zentrum der Stadt erreichten. Herr Ahmad warf einen prüfenden Blick um sich, dann lachte er leise:

„Das ist deine Stadt… Kennst du ein gutes, traditionelles Restaurant hier?“

Numan lächelte zurückhaltend und schüttelte den Kopf: „Glauben Sie mir, Herr Ahmad – ich kenne in Damaskus nur den Weg zum Laden.“

Der alte Mann lachte aus vollem Herzen, ging dann zu einem kleinen Geschäft hinüber, fragte etwas, und kam bald darauf mit leuchtenden Augen zurück. Er nahm Numans Hand und rief begeistert:

„Komm! Einer hat mir einen guten Tipp gegeben – ein Restaurant ganz in der Nähe.“

Sie liefen nebeneinander her, bogen mal rechts, mal links ab, wie zwei, die sich in einer fremden Erinnerung vortasten. Schließlich zögerte Numan und fragte mit wachsender Skepsis:

„Wohin gehen wir eigentlich?“

Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte die Lippen des alten Mannes.

„Wir sind da!“, sagte er nur.

Vor ihnen stand ein elegantes Lokal. Aus einem halb geöffneten Fenster strömte ein warmer Duft von Gewürzen – eine Mischung aus Erinnerung und Verheißung. Ein freundlicher Kellner begrüßte sie und führte sie zu einem Tisch, der auf den ersten Blick noch nicht abgeräumt schien – eine schwarze Damenhandtasche lag darauf, daneben verstreute Reste vom letzten Gast.

Zögerlich setzte sich Numan, seine Augen hafteten einen Moment zu lange an der Handtasche. Er sagte nichts – aber seine Worte kamen ihm dennoch über die Lippen, leise, fast entschuldigend:

„Wie Sie wünschen, Herr Ahmad… oder besser: Wie Sie und die junge Dame es wohl schon im Voraus geplant haben. Oder… wie es hätte aussehen sollen – als wäre es ungeplant.“

Herr Ahmad lachte schallend: „Erwischt! Unser Numan hat alles durchschaut!“

Noch bevor Numan etwas entgegnen konnte, trat ein junges Mädchen an den Tisch – schwarze Hose, grauer Pullover mit langen Ärmeln – und sprach ihren Vater an:

„Ihr habt euch ganz schön Zeit gelassen, Papa… ich habe vor lauter Hunger schon die halbe Schale Nüsse gegessen!“

Herr Ahmad deutete auf Numan und sagte mit leiser Betonung: „Lerne ihn gut kennen… Das ist der kluge, aufmerksame junge Mann, von dem ich dir erzählt habe.“

Die junge Frau warf dem Kellner ein Zeichen zu, bevor sie mit einem Anflug von Gleichgültigkeit antwortete – oder zumindest erschien es dem stummen Gast so: „Lass mich erst essen… Reden können wir später.“

Das Essen kam. Schweigend begannen sie zu essen. Numan aber nahm nur ein paar Happen zu sich, sein Blick blieb gesenkt, als wäre der Rand des Tellers die Grenze seiner Welt.

Herr Ahmad gab dem Kellner ein diskretes Zeichen – kurz darauf füllte sich der Tisch vor Numan mit verschiedenen Speisen, duftend, bunt, reich gedeckt.

Doch hinter dem Geschmack des Essens kreisten die Gedanken der drei wie stumme Gespenster durch den Raum. Numan glaubte, Munas Appetit sei unbändig – als hätte der Hunger ihre Nerven zermürbt. Doch allmählich veränderte sich etwas in ihrem Gesicht. Die Härte in ihren Zügen begann zu weichen, eine gewisse Ruhe kehrte in ihre Miene zurück.

Numan bemerkte diesen Wandel, spürte ihn beinahe – und doch hielt er an seiner Zurückhaltung fest. Sein Blick ruhte bescheiden am Tellerrand, glitt nur selten über diesen hinaus – direkt zu ihr, der jungen Frau ihm gegenüber. Ein flüchtiger Blick, mehr nicht.

Sie aber hatte diesen Blick eingefangen. Und aus dem Schatten ihrer kühlen Fassade sandte sie ihm einen jener kurzen, stummen Blicke, die mehr fragen als sagen:

Ignorierst du mich? Oder fürchtest du die Peinlichkeit?

Numan sah in sich selbst, als ob er sich plötzlich gegenüberstände. Für einen Moment versank er in Gedanken. Etwas – oder jemand – schien in ihm zu sprechen. Eine Stimme aus seinem Inneren, leise, eindringlich:

Numan, du junger, strenger Landbursche… Seit du Damaskus betreten hast, beginnen deine Überzeugungen zu bröckeln. Die Stadt, ihre Geschäfte, der Lärm, die Farben – sie rütteln an Fundamenten, von denen du dachtest, sie seien unerschütterlich.

Zwischen zwei Bissen flüsterte Muna schließlich: „Du redest wohl nicht gern beim Essen… Stimmt’s?“

Er sah auf. In ihren müden Augen blitzte etwas auf – etwas kaum Sichtbares, wie ein stilles Bedauern, ein Wort, das sie nicht aussprach. Es war kein direktes Entschuldigen, doch es kam ihm so vor.

Numan brauchte keinen besonderen Scharfsinn, um zu erkennen: Diese harte, verschlossene junge Frau war nicht mehr dieselbe wie zuvor. Etwas in ihr war gebrochen – oder vielleicht nur weich geworden. Vielleicht durch die Erschöpfung. Oder durch seine stille, unbeirrbare Gegenwart, die nichts forderte, nichts erwiderte, nur da war – mit einer Art von Geduld, die selten geworden ist.

Muna – so schien es – versuchte mit ihren stolpernden Worten zu sagen: Ich bin nicht so, wie du mich jetzt siehst…

Numan hörte diese leise Stimme in sich – nicht wirklich Worte, eher ein inneres Echo – und antwortete ihr mit einem kaum merklichen Lächeln. Ganz still griff er zum Krug und füllte ihr Glas, ohne zu fragen, fast zärtlich in seiner Zurückhaltung.

Langsam hob er den Kopf, legte das Besteck beiseite und sagte mit ruhiger Stimme:

„Nicht ganz… Ich denke nur, ich beherrsche es nicht besonders gut – das Reden beim Essen. Besonders nicht in Momenten wie diesem.“

Ein feines Lächeln huschte über ihr Gesicht, wie ein Riss in einem spröden Spiegel. Sie hatte mit Widerstand gerechnet, vielleicht sogar mit Ärger – aber nicht mit dieser freundlichen Gelassenheit. Etwas in ihr, etwas Festes und Sprödes, begann zu bröckeln.

Die Stille, die darauf folgte, war keine beklemmende – eher wie weiche Watte, die langsam durch den Raum sank. Munas Blick wirkte nachdenklich, fast vorsichtig, als würde sie durch einen dunklen Flur in ihrem Inneren tasten, nach den richtigen Worten suchend.

Da schaltete sich Herr Ahmad ein, lachend:

„Muna, setz unseren Gast doch nicht so unter Druck… Er ist geduldig – das schon – aber überraschungen mag er nicht besonders, wie wir ja gestern und vorgestern gesehen haben!“

Alle lachten, selbst Muna, auch wenn ihre Lache noch etwas tastend klang – als wüsste sie selbst nicht genau, ob sie sich das gerade erlauben durfte.

Dann sah sie ihn an, diesmal ohne Schärfe in der Stimme, und sagte leise:

„Ich war gestern und vorgestern… sehr wütend. Und ich gebe zu, dass ich mich nicht gerade… klug verhalten habe.“

Numan dachte über alles nach. Ja, er hatte sich am Anfang gekränkt gefühlt – tief sogar. Es war die erste echte Kränkung, die sein stilles Selbstbewusstsein ins Wanken gebracht hatte. Und doch… etwas in ihm hatte sich bewegt, nachdem er die Müdigkeit in ihren Augen gesehen hatte, die zerbrechliche Härte, das Unvermögen, ihre Verletzlichkeit offen auszusprechen. Dazu kamen die Worte ihres Vaters – diese Andeutungen einer stillen Tragödie.

Nein, er empfand kein Mitleid – aber ein tiefes Gefühl der geteilten Menschlichkeit. Heute, hier, in diesem Restaurant, erschien ihm Muna nicht mehr als die schneidige, unnahbare junge Frau, die er bislang gekannt hatte. Sie war erschöpft, etwas in ihr war weicher geworden. Und Numan, der gelernt hatte, Schwäche zu respektieren – selbst im Gegenüber –, konnte sich nicht abwenden.

Er wollte diesen inneren Kampf beenden, den Zwiespalt zwischen seinem strengen, alten Selbstbild und dem neuen Wunsch, Menschen nicht vorschnell zu verurteilen. Muna wurde für ihn zu einem Spiegel dieses Widerspruchs – zwischen dem, was war, und dem, was möglich sein könnte.

Er hörte ihr zu – nicht weil er seine alten Überzeugungen abgelegt hatte, sondern weil das Leben ihm eine neue Lektion erteilte: „Die Herzen der Menschen sind weder ganz weiß noch ganz schwarz – sondern ein ineinander fließendes Mosaik aus Farben.“ So hatte es einst sein Meister gesagt.

Und auf ihre Entschuldigung hin neigte er respektvoll den Kopf und antwortete ruhig:

„Und ich… bitte auch um Verzeihung – falls ich etwas gesagt habe, das dir wichtig war und das ich vielleicht unterschätzt habe. Es lag nicht in meiner Absicht.“

Sie schwiegen einen Moment. Doch diesmal war das Schweigen sanft, leicht – als hätten sich zwei Herzen im Vorbeigehen heimlich berührt.

Der Kellner trat näher und fragte mit freundlicher Stimme, ob sie einen Kaffee wünschten. Muna sagte: „Wenn Herr Numan nichts dagegen hat – ich würde bittere lieber trinken.“

Numan lächelte ruhig. „Ich mag ihn auch. Auch wenn ich ihn oft süß trinke, viel zu süß vielleicht.“

Herr Ahmad hob die Hand zum Kellner: „Dann drei Tassen bitterer Kaffee – und überlassen Sie mir das Süße.“

Muna lachte und warf ihrem Vater einen neckenden Blick zu: „Wahrscheinlich bestellst du wieder Kunafa oder etwas in der Art… wie immer.“

Er zwinkerte ihr zu: „Nur deinetwegen. Und für den Frieden am Tisch – Süßes heilt, was Worte verletzt haben.“

Dann wandte er sich Numan zu, seine Stimme war väterlich, freundlich: „Was meinst du? Sind wir nicht auf einem guten Weg?“

Numan antwortete mit einem klaren, offenen Lächeln: „Wenn die Herzen aufrichtig sind – ist jeder Weg ein guter.“

Er entschuldigte sich kurz, um sich die Hände zu waschen. Herr Ahmad folgte ihm. Während das Wasser über die Finger floss, sagte Ahmad mit beiläufiger Wärme: „Übermorgen ist Freitag. Ein freier Tag – was hältst du davon, wenn wir ihn gemeinsam verbringen? In Damaskus gibt es Orte, die man gesehen haben muss.“

Numan trocknete sich das Gesicht mit einem Papiertuch. „Ich habe übermorgen eigentlich ein paar Dinge vor…“

Doch Ahmad unterbrach ihn lächelnd: „Dann verschiebst du sie. Wir sehen uns um neun Uhr – wie immer, am üblichen Treffpunkt. Sag nicht Nein, bitte. Du hast doch gesehen, wie sehr wir uns über dein Kommen heute gefreut haben.“

Numan nickte still – eine wortlose Zustimmung – und sie kehrten gemeinsam zum Tisch zurück.

Später, als sie ihn nahe dem Viertel al-Hariqa absetzten, griff Muna, kurz bevor Numan ausstieg, nach einem Faden Mut. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch – nur für ihn bestimmt: „Es ging so schnell vorbei… als wäre das eben der einzige Moment gewesen, der echt war.“

Dann, lauter, mit einem Hauch Entschlossenheit in der Stimme: „– Danke. Für deine Freundlichkeit heute. Und… für deine Geduld.“

Numan wandte sich ihr zu, und in seinen Augen lag ein zartes, bisher unbekanntes Wärmeflimmern. Mit ruhiger Stimme sagte er: „Keine Ursache… oder besser gesagt: Ich war heute euer Gast, und es ist vielmehr meine Pflicht, euch zu danken, nicht umgekehrt.“

Dann schloss er die Tür behutsam, ging mit leisen Schritten davon, doch diese waren leichter als sonst, als hätte etwas in seinem Herzen leise begonnen zu erwachen, still und ungesagt.

Numan betrat den Laden mit einer ungewöhnlichen Ruhe, seine Stimme beim Gruß klang warm und träumerisch. Er ging zu dem Ausstellungstisch, als tastete er sich durch einen Wald von Gedanken, die nicht zur Ruhe kamen. Noch hallten Munas Worte in seinen Ohren: „Es ging schnell vorbei… als wäre der Moment vorhin die einzige Zeit gewesen, die der Wahrheit gleicht…“

Haj Abu Mahmoud ordnete gerade einige Rechnungen hinter einem kleinen Schreibtisch in der Ecke, wandte sich zu ihm und lächelte: „Du bist etwas spät, mein Sohn… aber dein Gesicht verrät mir, dass diese Zeit nicht umsonst war.“

Numan öffnete die andere Ladentür und antwortete: „Ja… es war ein anderes Treffen. Als hätte ich eine Person getroffen und einen Ort besucht, der ganz anders als gewohnt war.“

Haj legte ihm sanft die Hand auf die Schulter und sagte: „Manche Begegnungen sind wie Regen, Numan. Du weißt nie, wann er fällt, doch er hinterlässt etwas Unvergessliches in dir.“

Numan senkte den Kopf und erwiderte mit warmer Stimme, die von Wehmut durchzogen war: „Wie seltsam doch dieses Leben ist… Manchmal ist das Fremde näher als das Vertraute.“

Haj Abu Mahmoud lachte leise und neckte ihn: „Fängst du an, Dinge zu sehen, die du vorher nicht wahrgenommen hast? Oder sind deine Augen einfach weicher geworden?“

Numan antwortete nicht sofort, lehnte sich an den Tisch und begann ruhig, einige Stoffe zu falten, als würde er damit auch seine Unsicherheit zusammenlegen. Nach einem sanften Schweigen sagte er: „Muna… heute war sie anders. Weniger hart… als hätte sich etwas verändert.“

Haj sortierte weiter einige Papiere und erwiderte: „Vielleicht bist du es, Numan, der sich verändert hat. Manchmal, wenn wir innerlich ruhiger werden, hören wir die Stimme des Anderen auf neue Weise.“

Ein kurzer Moment der Stille herrschte, nur unterbrochen vom leisen Rascheln des sorgsam gefalteten Stoffes.

Numan hob den Kopf, blickte auf das Licht, das sich im Schaufenster spiegelte, und sprach fast zu sich selbst: „Ich weiß nicht genau, was sich verändert hat… aber ich sehe sie nicht mehr als jemanden, der mir wehgetan hat. Da ist etwas… etwas, das wie Reue in ihren Augen aussieht, oder vielleicht bin ich es, der begonnen hat, sie anders zu lesen.“

Haj Abu Mahmoud trat näher, legte ihm sanft die Hand auf die Schulter und flüsterte mit einer Stimme, die mehr Weisheit als Worte enthielt: „Hab keine Angst zu fühlen, mein Sohn. Ein Herz, das nicht weich wird, altert früh.“

Dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu und ließ Numan in seinen Gedanken zurück. Numan faltete das letzte Stoffstück vor sich, doch diesmal verweilte sein Blick länger darauf – vielleicht, weil die Farbe jenem grauen Pullover ähnelte, den Muna heute getragen hatte.

Während er in dieser samtigen Stille versank, klingelte die Türglocke oben am Eingang. Ein Kunde trat ein, und Numan richtete sich sanft auf, kehrte mit seinem gewohnt freundlichen Lächeln zum Schaufenster zurück… doch sein Herz war nicht mehr dasselbe wie an jenem Morgen.

Der Kunde war ein eleganter Mann in den Vierzigern, dessen Gesicht eine vertraute Müdigkeit trug – wie jemand, der einen langen Tag hinter sich hatte, ohne Zeit zum Durchatmen. Numan begrüßte ihn herzlich und deutete auf die Stoffe hinter dem Verkaufstisch: „Zu Ihren Diensten… Was möchten Sie sehen?“

Der Mann ließ seinen Blick über die geordneten Stoffe gleiten und antwortete: „Ich suche einen Stoff, der den Sommer widerspiegelt… leicht, aber mit Würde.“

Numan lächelte, als hätte die Bitte eine Saite in ihm zum Klingen gebracht: „Da ist ein neuer Stoff, der vor ein paar Tagen angekommen ist… leicht, aber formstabil – wie jemand, der seinen Wert kennt und nicht aufgesetzt wirkt.“

Er zog ein Stoffstück in blassem Himmelblau hervor und breitete es behutsam auf dem Tisch aus. Die Hand des Kunden glitt bewundernd darüber, dann sagte er leise: „Wie der Schatten einer Wolke auf dem Meer.“

Numan nickte stumm, spürte etwas, das den Worten eine Bedeutung verlieh, die innerlich die Position des Sprechers in ihm neu ordnete. Dieser Moment, so unscheinbar, glich einer Geschichte, die ohne Lärm beginnt.

Während der Kunde sich in die Auswahl der Farben vertiefte, ertönte die Stimme von Haj Abu Mahmoud aus dem Hintergrund: „Unterschätze niemals die kleinen Momente, Numan… sie sind es, die den Unterschied machen zwischen einem gewöhnlichen Tag und einem, über den man erzählt.“

Ohne sich umzudrehen, erwiderte Numan: „Kann sich das Leben wirklich durch einen Blick verändern? Oder durch ein Wort, das ungeplant fällt?“

Der Haj lachte, als er sich zum Schaufenster hinüberbewegte: „Das Leben selbst kann mit einem Druckfehler beginnen… oder mit einem Punkt an der falschen Stelle.“

Dann wandte er sich scherzhaft an den Kunden: „Und manchmal fängt es mit einer unsauberen Naht an.“

Alle lachten, und die Atmosphäre wurde warm und vertraut. Der Kunde wählte die Menge des Stoffes aus, die er benötigte, bezahlte und hinterließ seine Adresse auf einer kleinen Karte. Mit einem freundlichen Winken verabschiedete er sich: „Ich erwarte meine Lieferung morgen.“

Die Ruhe kehrte in den Laden zurück, doch es war eine andere Art von Stille… durchdrungen von einem neuen Duft, wie der Regen nach der ersten Brise, die den trockenen Boden berührt.

Numan setzte sich hinter den Tisch und begann, etwas in einem kleinen Notizbuch zu schreiben, das er in der unteren Schublade verbarg. Seine Handschrift war geneigt, fast fließend: „Heute habe ich gespürt, dass Herzen nicht allein heilen… jemand muss sie berühren, mit einem Wort oder einer unerwarteten Sanftheit.“

Er schloss das Buch und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. In seinen Augen begann ein Teil seines Traumes zu keimen.

Am nächsten Morgen begann die Sonne, den Himmel zu erklimmen, während die Luft noch die kühle Frische des Morgens in sich trug. Numan stand vor dem Schaufenster seines Stoffladens und ordnete behutsam die Stoffstücke, als ein kleiner Junge vorsichtig eintrat, in der einen Hand ein sorgfältig verpacktes Päckchen.

Der Junge trat schüchtern näher und sprach mit leiser Stimme: „Onkel… jemand hat mir diesen Brief gegeben und gesagt, ich soll ihn dir bringen.“

Numan streckte die Hand aus und nahm das Päckchen überrascht entgegen. Dann fragte er den Jungen: „Wer hat dir das gegeben?“

Der Junge antwortete offen: „Ein etwas größeres Mädchen, sie hat schwarzes Haar, das sie zusammengebunden trägt… Sie stand an der Straßenecke. Sie hat ihren Namen nicht gesagt, aber sie meinte, du würdest wissen, wer sie ist.“

Numan dankte dem Jungen und reichte ihm ein Stück Süßigkeit von der Ladentheke. Vorsichtig öffnete er das Päckchen und fand darin einen kleinen, elegant geschriebenen Zettel:

„Nicht alle Anfänge sind perfekt… doch manche Momente ordnen unser Inneres neu. Danke, dass du nicht hart warst. – M“

Sein Herz brauchte keine eindeutige Unterschrift; die Buchstaben zeigten klar, wohin die Botschaft zielte. Er faltete das Papier behutsam zusammen und blickte durch das Schaufenster zur genannten Ecke hinaus – sie war leer, nur der Schatten eines Baumes tanzte im sanften Wind.

Zurück an seinem Tisch setzte er sich auf den hölzernen Stuhl, betrachtete den Brief und lächelte zum ersten Mal an diesem Morgen – ein leichtes, warmes Lächeln voller stiller Dankbarkeit.

In diesem Moment betrat Haj Abu Mahm den Laden. Numan zuckte zusammen und versteckte schnell den Zettel. „Guten Morgen, Haj!“ „Guten Morgen, du ruhiges Herz! Warum lächelst du so ganz für dich allein? Hast du einen schönen Traum gehabt?“

Numan lachte verlegen: „Vielleicht… oder vielleicht ist es auch ein neuer Tag, der ein Lächeln verdient.“

Der Haj trat näher, legte eine Hand auf Numans Schulter und sagte mit sanfter Stimme: „Vielleicht schreibst du gerade ein neues Kapitel, mein Sohn… Schreib es vorsichtig, aber zögere nicht.“

Am Freitagmorgen, während noch alle tief schliefen, weckte Numan wie gewohnt seine Geschwister zum Morgengebet. Nach dem Gebet versammelten sie sich um den stillen Frühstückstisch, erfüllt vom Duft frisch gebackenen Brotes und aromatischen Tees.

Kaum hatten sie gegessen, trat Numan an seine Mutter heran, bat mit leiser, aber eindringlicher Stimme um Erlaubnis, nach Damaskus zu fahren. Die Mutter sah ihn mit warmen, erstaunten Augen an und fragte: „Nach Damaskus? Gibt es etwas Wichtiges?“

Numan antwortete schüchtern und zögernd: „Ich erzähle dir später alles, ich verspreche, ich werde dir alles genau erklären.“

Die Mutter betrachtete ihn lange, dann schenkte sie ihm ein zufriedenes Lächeln. Nur wenige Augenblicke später erlaubte sie ihm die Reise.

Gegen acht Uhr öffneten sich die Türen der Abreise.

Numan hatte seine besten Kleider angelegt, sein Haar sorgfältig gekämmt, und in seinem Gesicht spiegelten sich Erwartung und Freude. Er verabschiedete sich von seiner Mutter, deren Augen vor Stolz und Sorge zugleich glänzten, und machte sich auf den Weg nach Damaskus.

Zuerst besuchte er das Haus seines Meisters, dem er gestern seine Geheimnisse anvertraut hatte. Der Meister empfing ihn an der Tür, legte ihm fünf Geldscheine zu hundert Lira in die Hand und flüsterte: „Diskutiere nicht… Nimm sie, sei heute der Gastgeber. Lebe diesen Tag, als wäre es ein Versprechen, das sich nicht wiederholt.“

Numan dankte herzlich und eilte dann zum Bus.

In Damaskus angekommen, entdeckte er den grauen Buick am Straßenrand, Herr Ahmad saß hinter dem Steuer und wartete auf ihn.

Er stieg ein und begrüßte ihn strahlend: „Guten Morgen! Ich hoffe, ich habe dich nicht aufgehalten oder zu spät erwischt?“

Herr Ahmad lächelte und antwortete: „Ich bin gerade erst angekommen… Es ist fast neun Uhr. Sollen wir los?“

„Wohin?“ fragte Numan neugierig.

Herr Ahmad startete den Motor und erwiderte: „Muna wartet auf uns… Sie hat den Tag geplant. Was meinst du?“

Numan zögerte einen Moment, dann sagte er: „Sollten wir den Plan nicht eigentlich gemeinsam machen – alle zusammen?“

Herr Ahmad lachte, antwortete aber nicht, als wolle er die Überraschungen für sich sprechen lassen.

Sie erreichten das Hotel, in dem Herr Ahmad und seine Tochter wohnten. Er stellte das Auto ab, und sie gingen zum Aufzug. Numan setzte sich in die Hotellobby, während Herr Ahmad einen Anruf tätigte. Kurz darauf kam er zurück und sagte: „Wir gehen zuerst in unser Zimmer. Komm mit.“

Oben angekommen, gingen sie einen langen Flur entlang bis zu einer Zimmertür. Herr Ahmad klopfte, und Muna öffnete in ihrem Schlafanzug, mit Spuren des Schlafes noch im Gesicht. Sie flüsterte etwas zu ihrem Vater und zog sich dann zurück ins Zimmer.

Herr Ahmad bat Numan hereinzukommen, doch dieser zögerte. Da kam Muna zurück zur Tür und sagte: „Bitte, komm ruhig rein. Mein Vater holt noch etwas aus dem Auto und ist gleich wieder da.“

Numan blieb dennoch im Flur, bis Herr Ahmad zurückkehrte, sich entschuldigte und ihn erneut einlud, einzutreten.

Sie traten in ein elegantes Wohnzimmer, das eher wie eine kleine Wohnung wirkte. Herr Ahmad rief hinein: „Muna! Hast du etwas zu trinken?“

Ihre Stimme klang schläfrig aus dem Nachbarzimmer: „In der Küche ist alles. Lass mich nur noch ein bisschen schlafen.“

Herr Ahmad wandte sich lächelnd an Numan: „Dann machen wir den Kaffee eben selbst. Hilfst du mir?“

Gemeinsam gingen sie in die Küche. Herr Ahmad bereitete alles vor, und gemeinsam brauten sie sorgfältig den Kaffee. Dann setzten sie sich, warteten auf Muna.

Nach einer Weile kam Muna dazu, trug ein einfaches Sommerkleid – diesmal weder schwarz noch grau – und hatte ihr langes Haar hastig zusammengebunden. Ruhig setzte sie sich zu ihnen, wirkte aber offener als beim ersten Treffen. Mit einem schelmischen Ton sagte sie: „Ich glaube, der Kaffee ist fertig… oder habt ihr ihn extra kalt werden lassen?“

Herr Ahmad lachte und meinte: „Ja, Numan hat ihn vorbereitet, als würde er eine Prüfung ablegen.“

Sie saßen zusammen, nippten am Kaffee, und ein leichter Spaß lag in der Luft, während das Lachen wie sanfte Melodien durch den Raum floss.

Das Eis zwischen Muna und Numan begann langsam zu schmelzen. Sie sprachen über einfache Dinge: das Wetter, den Trubel der Stadt und Kindheitserinnerungen.

Nach dem Kaffee schlug Muna vor: „Wie wäre es, wenn wir zu einem Restaurant am Ufer des Barada gehen?“

Sofort waren alle einverstanden, und zu dritt fuhren sie mit Herrn Ahmads Auto zum Restaurant, wo sie der Duft von frischem Brot und das Plätschern des Wassers empfingen.

Sie setzten sich an einen Tisch nahe dem Fluss, und die Szenerie war bezaubernd.

Doch an diesem Tag war etwas Neues spürbar: Numan fühlte sich zum ersten Mal wirklich als Gastgeber dieser Einladung. Er nahm dieses Gefühl mit einer Mischung aus Gelassenheit und Elan an, bereit und ohne die üblichen inneren Debatten über Sparsamkeit. Stattdessen achtete er genau auf die Qualität der Bestellungen und forderte den Kellner höflich zu zügigem Service auf.

Der Tisch stand im Schatten eines Jasminbaums, dessen Duft den ganzen Platz erfüllte. Die Luft war mild, und das Wasser des Flusses schaukelte sanft im Rhythmus ihres Gesprächs. Aus einer Ecke erklang leise Musik von einer hochwertigen Anlage.

Muna wirkte an diesem Tag viel entspannter. Ihre Stimme hatte einen neuen Ton bekommen, gespickt mit feinem Humor und klugen Kommentaren.

Sie blickte auf den Teller mit Fattoush und sagte: „Wie kann etwas so Einfaches so viel Schönheit tragen? Es sieht aus, als hätte ein hungriger Künstler dieses Bild gemalt!“

Numan lachte herzlich und antwortete: „Vielleicht, weil ein Hungriger jedes Essen besser schmecken lässt… oder weil der, der es zubereitet, es mit einer besonderen Seele tut.“

Mit funkelnden Augen entgegnete sie: „Nein, weil wir zusammen sind – und der Geschmack entsteht nicht nur durch das Essen allein.“

Das Essen wurde gebracht, und Muna spielte humorvoll mit den Namen der Gerichte. Sie scherzte: „‚Scheich al-Mahshi‘ klingt wie ein echter Scheich. Vielleicht wird er uns predigen, bevor wir ihn essen!“

Numan lachte von Herzen, zum ersten Mal spürte er, wie die Distanz zwischen ihm und Muna zu verschwinden begann. Sie sprach mit leichter Heiterkeit, und ihre Augen funkelten voller neuem Leben.

Sie erzählte ihm von kleinen Abenteuern und ihrer Leidenschaft fürs Lesen und das Schreiben von Gedankenfetzen. Bewundernd fragte er: „Schreibst du wirklich? Das hätte ich nicht erwartet.“

Sie antwortete schüchtern: „Manchmal, wenn mir die Welt zu eng wird, fliehe ich aufs Papier.“

Sanft entgegnete er: „Papier ist ein treuer Freund… Es fragt nicht und urteilt nicht.“

Das heutige Treffen war kaum mit dem vom gestrigen Mittagessen in einem städtischen Restaurant zu vergleichen. Damals gab es kaum gemeinsame Gespräche; ein kurzes Wort hier, eine knappe Antwort dort.

Heute jedoch flossen viele Unterhaltungen, besonders über die gemeinsame Liebe zum Lesen, die bei Muna eine Weile brachlag. Es wurde deutlich, wie langsam die Barrieren fielen und sich Vertrautheit zart zwischen ihnen ausbreitete.

Herr Ahmad erzählte von seinem ersten Besuch in Damaskus während seines Studiums, von den Unterschieden zwischen damals und heute. Seine Erzählung über seine eigene Schulzeit, den täglichen Weg zur Schule, warf ein besonderes Licht auf Numan, der diese Route ebenfalls jeden Tag ging. Es fühlte sich an, als würde das Schicksal sich in einem anderen jungen Mann wiederholen.

Währenddessen holte Herr Ahmad eine Kamera aus seinem Auto, um Bilder und Szenen festzuhalten – manche als Erinnerung, andere, um sie an Munas Tante in Beirut zu schicken und sie über die rasche Veränderung im Verhalten und Denken ihrer Nichte zu informieren. Er bemühte sich, unauffällig zu bleiben, damit Numan und Muna sich frei fühlten.

Muna sprach von ihrer Lesebegeisterung, wie sie sie in andere Welten entführte, weit weg vom engen Rahmen von Zuhause, Schule und Pflichten. Sie erzählte, wie das Lesen sie dazu brachte, ihre Gedanken niederzuschreiben – sowohl in bedrückenden Momenten als auch in Zeiten des Friedens.

Numan bewunderte sie und ermutigte sie, weiter zu schreiben – schließlich sei sie eine Verbündete des Papiers, genau wie er selbst.

Zum Abschluss des Tages schlug Muna ein kleines Spiel vor: Jeder sollte etwas sagen, das die anderen noch nicht über ihn wussten.

Herr Ahmad begann mit einem Lächeln: „Früher, in meinen Studienjahren, spielte ich Oud… Doch nach meiner ersten Enttäuschung legte ich es beiseite.“

Numan sagte leise: „Niemand weiß, dass ich heimlich Gedichte schreibe – im selben Heft, in dem ich die Zusammenfassungen der Bücher notiere, die ich lese.“

Muna keuchte überrascht: „Ein Dichter? Wirklich? Und was hast du denn geschrieben?“

Er lächelte und antwortete: „Dinge, die man vor anderen besser nicht liest… aber sie haben mich getröstet.“

Muna forderte ihn sanft auf: „Bitte, bring beim nächsten Treffen nur ein Heft mit… und wähle daraus ein Gedicht, das du uns vorliest.“

Schüchtern stimmte er zu, während Herr Ahmad die beiden mit einem Lächeln betrachtete, in dem sich tiefe Zufriedenheit spiegelte.

Als die Sonne sich dem Untergang neigte und sie am Flussufer spazieren gingen, verstreuten sich ihre Lacher leicht wie Melodien im Wind.

Auf dem Heimweg fragte Numan Herrn Ahmad: „Warum hast du dich eigentlich so sehr für mich interessiert?“

Der Mann antwortete mit einer Stimme, die Zärtlichkeit und Ernst zugleich barg: „Ehrlich gesagt… weil ich in dir etwas von mir selbst gesehen habe – oder vielleicht meinen eigenen Jugendtraum, um den ich mir gewünscht hätte, dass jemand sich gekümmert hätte.“

Dieses Geständnis ließ die letzten Barrieren in Numans Herz fallen.

Während die Sonne langsam im Westen versank, schlug Muna vor, dass jeder von ihnen einen Satz schreiben solle, der den Tag beschreibt.

Muna schrieb: „Ein Tag, der grau begann und in Jasminblüten endete.“

Numan schrieb: „Heute habe ich das wahre Damaskus getroffen – nicht seine Straßen, sondern seine Gesichter.“

Herr Ahmad schrieb schlicht: „Euer Lachen war das Schönste an diesem Tag.“

Ohne dass es jemand bemerkte, verging die Zeit wie im Flug. Plötzlich hörte Numan eine Stimme von einem Tisch in der Nähe: „Mitternacht naht bald – bleiben wir etwa bis zum Morgen?“

Sofort stand Numan auf und ging zum Kassenbereich, um die Rechnung mit dem Geld zu begleichen, das sein Meister ihm zuvor gegeben hatte. Als er zurückkam, lächelte er und sagte: „Ist es nicht Zeit, zurückzugehen? Die Pause hat doch ziemlich lange gedauert.“

Alle standen auf und bereiteten sich auf die Abreise vor.

Als Herr Ahmad Numan zur Bushaltestelle brachte, saß Muna halb schlafend auf dem Rücksitz. Doch der Bus, den Numan nehmen musste, war nicht da – er war genau um Mitternacht abgefahren und würde erst am frühen Morgen wiederkommen. Herr Ahmad schlug vor, Numan nach Hause zu fahren, da es keine andere Möglichkeit gab.

Numan zögerte, wollte sich herausreden und meinte, Muna könnte ihr Bett brauchen. Da meldete sich Muna zu Wort: „Mach dir keine Sorgen, ich bin es gewohnt, spät zu schlafen.“

Schließlich stimmte Numan zu.

Die Straße war zunächst still, dann durchbrach Muna die Stille: „Hat dein Reisegefährte geschlafen? Oder war all das Reden heute so intensiv, dass für neue Worte kein Platz mehr blieb?“

Numan lachte leise und antwortete: „Nein, er war nicht eingeschlafen. Ich genieße nur die Stille und die Erinnerungen, die sie mit sich bringt.“

„Ich genieße auch die Erinnerungen an diesen Tag“, fügte Muna sanft hinzu. „Danke, dass du mich nicht gleich beim ersten Treffen verurteilt hast.“

Er erwiderte: „Das erste Urteil schafft keine Freundschaft… sondern nur Geduld und Vertrauen.“

Die Worte sprudelten aus Muna heraus: „Willst du sagen, wir sind Freunde geworden?“

Er lächelte und sagte: „Freundschaft findet ihren Weg ins Herz ganz von selbst.“

Als sie ankamen, verabschiedete Numan sich mit einem Dank: „Danke euch… ich werde diesen Tag lange in meinem Herzen bewahren.“

Zu Hause wartete Numans Mutter auf ihn. Er setzte sich zu ihr, müde und schläfrig, doch sie wollte jetzt alles wissen. An seinem Gesicht konnte sie die Eindrücke des Tages ablesen und lobte ihn einfach, während sie ihm zugleich Wachsamkeit und Vorsicht riet.

Numan zog sich ins Bett zurück. Obwohl die Müdigkeit ihn fast überwältigte, spielten Gedanken mit seinen Lidern, während er leise im Herzen wiederholte: „Die Sonne wird wieder aufgehen… ganz bestimmt.“

Schließlich ließ er sich in einen tiefen Schlaf fallen, nur um vom sanften Ruf seiner Mutter geweckt zu werden: „Steh auf, mein Sohn, bete, bevor die Zeit des Morgengebets vorübergeht.“

Am Morgen, als Numan den Riegel der Ladentür berührte, war seine Hand leicht – fast zögerlich, als fürchtete sie, etwas Zerbrechliches darin zu wecken.

Einen Moment lang verharrte er, bevor er die Tür aufstieß. Sein Körper gespannt, als wartete er auf ein geheimes Zeichen. Etwas Neues lag in seinen Augen. Etwas, das gestern noch nicht da gewesen war – ein unvollendetes Leuchten, blass wie ein Stern, der kurz davor steht, zu pulsieren.

Langsam öffnete er die Tür. Er trat ein und schloss sie hinter sich – als hätte er ein ganzes Universum mit seinem Geheimnis eingeschlossen.

Inmitten des Ladens blieb er stehen. Sein Blick wanderte über die Stoffe, die ordentlich in den Regalen lagen. Für einen flüchtigen Moment schien ihm alles wärmer: die Farben leuchtender, die Gerüche dichter, der Raum atmender.

Mit der Hand strich er über die Oberfläche des Verkaufstisches – als würde er ruhiges Wasser berühren. Sein Verstand war still, doch sein Herz flüsterte einem kleinen, noch ungeformten Traum zu.

Er lächelte – ohne zu wissen, warum. Ein kurzes, leises Lächeln, das kam und ging wie eine schimmernde Blase, die zittert und zerplatzt.

Um neun schlug die Uhr. Sein Meister war noch nicht erschienen. Numan durchforstete die Stoffe, als wolle er beschäftigt wirken. Doch jede seiner Bewegungen war leiser als gewöhnlich, wie in einem Zustand halber Wachheit.

Er zog einen roten Stoff hervor, betrachtete ihn, und legte ihn langsam wieder zusammen – ohne erkennbaren Grund. Dann stand er auf, begann die Regale zu ordnen, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne. Sein Blick verlor sich in etwas, das gestern zur selben Zeit geschehen war – etwas, das das Auge nicht sehen konnte.

Ein Bild flackerte hinter seinen Lidern: ein undeutliches Gesicht, der Hauch eines Lächelns, das Zittern einer Wimper im Licht.

Gegen zehn klingelte das Telefon. Sein Meister teilte ihm mit, dass er heute nicht kommen könne.

Ein Kunde trat ein und bat um zwei Stoffbahnen in dunklen Farben. Numan bediente ihn mit der gewohnten Ruhe, doch seine Stimme war sanfter als sonst – mit einer weichen, fast unterseeischen Klangfarbe. Als er dem Mann die Stoffe überreichte, neigte er sich etwas tiefer als nötig – als wollte er sich beim Leben für die Abwesenheit seines Herzens entschuldigen.

Der Kunde verließ den Laden, warf noch einen Blick zurück. Numan blieb einen Moment stehen, den Blick auf die Leere gerichtet, die hinter der Tür zurückblieb.

Als der Tag die Mitte erreichte, setzte er sich hinter den Verkaufstisch, stützte das Kinn auf die Hand und ließ den Blick in einen schmalen Spalt zwischen zwei Holzlatten in der Wand sinken.

Er dachte nur an eines: dieses Gefühl, das dem Traum vorausgeht – ein warmer Nebel, der die Seele umhüllt. Als würde er darauf warten, dass die Uhr zur gestrigen Stunde zurückkehrt – obwohl er wusste, dass sie es nicht tun wird.

Er blinzelte langsam. Seine Brauen waren entspannt. Und seine Lippen – fast ein Lächeln, ohne dass er es beschlossen hatte.

Er hatte vergessen, die Ladentür zu schließen – schon vor einer Stunde. Hastig lief er hin, schob den Riegel vor, dann griff er nach etwas Essbarem.

Doch etwas hielt ihn zurück. Ein Stoff, zartrosa mit einem Hauch von Weiß – lag da, fast wie ein Blick, der aus der Ferne zu ihm sprach.

Ohne nachzudenken trat er näher. Seine Hand streckte sich wie von selbst aus. Mit den Fingerspitzen berührte er den Stoff. Für einen winzigen Moment schloss er die Augen.

Als hätte sich in dieser Berührung eine Geschichte offenbart – eine Geschichte, gewoben aus jenen Worten, die Muna zu sagen pflegte, genau zu solchen Stunden.

Dann schlug die Uhr fünf. Die Mittagspause war vorbei.

Numan begann wieder zu arbeiten – verkaufte, wechselte höfliche Worte, verteilte kurze Lächeln. Er bewegte sich durch den Raum wie jemand, dessen Körper anwesend war, dessen Seele aber in einem geheimen Winkel weilte, unsichtbar für alle anderen.

Wann immer der Trubel nachließ, kroch die Stille zurück in seine Züge. Und mit jeder Stille wurde der Traum in seinem Inneren klarer: Munas Flüstern, ihre Schritte… Welche Farbe hatten ihre Augen? Er wusste es noch nicht.

Gegen acht stand er an der Tür, bereit, den Laden zu schließen. Seine Hand ruhte auf dem Schloss, doch sein Blick hing noch am Abend draußen – als wäre sein Herz plötzlich federleicht geworden, zerbrechlich, wie ein Hemd, das an einer Leine hängt und von einer leisen Brise bewegt wird.

Und er fragte sich – War das der Anfang der Liebe? Oder bloß die Geburt der Sehnsucht?

Schließlich schloss er die Tür, und ging langsam davon, als schreite er einem Schicksal entgegen, dessen Gesicht er nicht erkennen konnte – doch dessen Schritte er zwischen Dunkel und Licht immer näher kommen hörte.

Numan kam gerade rechtzeitig nach Hause – zum Abendessen, wenn sich die Familie um den Tisch versammelt. Doch seine Schritte waren heute langsamer als sonst, als würde jeder Tritt den Schweif eines Gedankens nach sich ziehen, einen Gedanken, der sich nicht zu Ende denken lassen wollte.

Leise öffnete er die Haustür, trat ein wie ein feiner Duft, der sich mit der Brise des Abends vermischt.

In der Küche bereitete seine Mutter das Essen vor. Ihr Blick wanderte durch das kleine Holzfenster zur Eingangstür. Vor ihr standen Schalen und Teller, die sie mit bedächtiger Hand auf dem Tisch verteilte, während ihre Kinder hungrig und geduldig auf das gemeinsame Mahl warteten.

Als sie ihn spürte, hob sie den Kopf und schenkte ihm ein leises, warmes Lächeln – ein Lächeln, das mehr wusste, als Worte je sagen konnten.

Er lächelte zurück, blieb jedoch noch einen Moment in der Tür stehen, als würde er in sich nach den richtigen Worten graben.

Dann trat er zu ihr, halfte ihr, das Abendessen fertig zu machen, legte Messer und Löffel zurecht, füllte Wasser in Gläser – alles, ohne ein Wort zu sagen.

Schließlich nahm er sanft ihre Hand und führte sie ins Wohnzimmer. Er setzte sie auf ihren gewohnten Holzstuhl, kniete sich vor sie auf den Boden und legte seinen Kopf an ihre Knie – so wie früher, als kleiner Junge.

Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Brust – nicht aus Müdigkeit, sondern als würde er etwas abgeben, etwas loslassen, das sich über den ganzen Tag angesammelt hatte.

„Mama …“, flüsterte er, mit einer Stimme, die von innen kam, weich und beinahe brüchig.

Sie antwortete nicht mit Worten. Stattdessen legte sie ihre Hand auf sein Haar, und in dieser Berührung lag alles: „Ich bin da. Für dich.“

Numan schloss die Augen. Und begann zu erzählen – nicht ihr, sondern mehr noch sich selbst:

„Heute … war ein seltsamer Tag.“

Dann fuhr er leiser fort:

„Ich weiß nicht … Es war, als hätte sich die Welt plötzlich verändert. Der Laden ist derselbe. Die Stoffe sind dieselben. Die Menschen auch … Aber ich … bin es nicht.“

Er schwieg einen Moment.

Seine Mutter ließ ihre Hand weiter über sein Haar gleiten, ruhig, langsam – als würde sie nicht das Haar, sondern seine Seele kämmen.

Dann sagte sie leise:

„Veränderung, mein Sohn, ist das Gesetz des Lebens. Aber sag mir: Was bedrückt dich? Was macht dir Angst?“

Er antwortete mit träumerischer Stimme:

„Alles um mich herum scheint … irgendwie schöner geworden zu sein. Heute Morgen, als ich den Laden öffnete – ich hatte das Gefühl, in eine andere Welt zu treten. Als hätte etwas in mir auf mich gewartet. Es war nicht greifbar … aber es war da.“

Ein scheues, fast kindliches Lächeln huschte über seine Lippen. Und dann fügte er hinzu:

„Sogar die Stoffe … ich habe sie berührt, als würde ich einen Traum berühren …“

Ein Gespräch, das nur der Mutter gebührt

Seine Mutter hob die Hand und berührte sanft seine Wange, als wolle sie die Wärme seiner Worte spüren.

Numan sah sie an und entdeckte in ihren Augen jenes vertraute Leuchten – jenes Leuchten, das nur dann erschien, wenn er Erfolg hatte, traurig war oder träumte.

Leise, fast wie ein Geheimnis, sagte er:

„Mama, ich fühle mich, als stünde ich an der Schwelle zu etwas Großem.

Es ist, als ob ein neues Leben auf mich wartet… oder ein Traum, der bald Wirklichkeit wird… Ich weiß es nicht genau…“

Seine Mutter lachte leise – ein Lachen voller Zärtlichkeit, Hoffnung und einem Hauch von Sorge.

Dann flüsterte sie, ihre Stimme von liebevoller Wärme durchdrungen:

„Der Traum, mein lieber Numan, kommt zu dir, wenn dein Herz bereit ist, ihn zu empfangen.

Und heute… heute ist dein Herz offen wie eine Blume.

Aber frage es selbst: Bist du bereit, ihn zu empfangen?“

Er blieb still, sein Kopf an ihrem Schoß, lauschte dem ruhigen, beruhigenden Rhythmus ihres Herzens – wie eine Melodie für eine lange, warme Nacht.

Ohne es zu merken, schlief er ein.

Ob seine Mutter weiterhin sanft durch sein Haar fuhr oder ob sie weiter zu ihm sprach, wusste er nicht.

Aber ihr Herz betete still für ihn – ein Gebet, das nur Gott hören konnte.

Ihre Hand strich über seine Wange, wie der Abendwind über ein Feld bei Sonnenuntergang.

Sie flüsterte, als spräche sie direkt zu seinem Herzen:

„Wenn du spürst, dass sich etwas in dir verändert… dann bereitet Gott dich auf etwas Schönes vor.“

Er öffnete die Augen nicht, sondern schmiegte sich noch enger an sie, als wolle er sich an den Wurzeln der Geborgenheit festhalten, bevor ihn die Winde des Unbekannten erfassten.

Er blieb still, hörte das Echo ihrer Worte in seinem Herzen widerhallen, bis er das Gefühl hatte, dass selbst sein Atem ihre Worte mit jedem Ein- und Ausatmen wiederholte.

Es vergingen Momente, die nicht in Zeit gemessen wurden, sondern im Gewicht der Gefühle, die zwischen ihren Herzen schwebten.

Dann hob er langsam, wie ein Kind, das die Kindheit noch nicht verlassen hat, seinen Kopf, küsste ihre Hand – einen langen, stillen Kuss.

Sie schenkte ihm ein größeres Lächeln als zuvor und sagte mit kaum hörbarer Stimme:

„Geh, und fürchte dich nicht. Der Traum klopft nicht zweimal an die Tür.“

Numan stand auf, als käme er aus einem Gebet, und seine Augen glänzten – irgendwo zwischen Tränen und Licht.

Ohne ein Wort ging er in sein Zimmer, legte sich auf sein Bett und schloss die Augen.

Der Schlaf kam in dieser Nacht schnell – und mit ihm die Träume.

Im Traum sah er sich selbst vor einer großen Tür aus Licht stehen, umgeben von kleinen, bunten Stoffstücken, die wie Schmetterlinge tanzten – als wäre ein geheimes Fest nur für ihn veranstaltet worden.

Mit jedem Schritt, den er auf die Tür zuging, hörte er das Flüstern seiner Mutter in seinem Herzen:

„Geh, und fürchte dich nicht…“

Nach dem Morgengebet legte Numan seinen Kopf behutsam an den Rand von Mutters Knien. Doch diesmal lag in dieser Bewegung nichts Kindliches mehr – keine Spur der Unbekümmertheit früherer Jahre.

Die Mutter strich ihm sanft durchs Haar. Zwischen den Strähnen spürte sie einen Kummer, der ihr fremd war – ein leises, fremdes Dunkel, das sich wie ein Schatten auf seine Stirn gelegt hatte. In ihrem Innersten regte sich eine Sorge, so wie nur Mütter sie kennen – wenn sich der Ausdruck ihres Kindes verändert, wenn der Tag wie ein ferner Regen heraufzieht, ehe der Himmel ganz verhangen ist.

Mit einem Hauch von Zögern in der Stimme flüsterte er: „Mama… ich möchte dir etwas erzählen…“

Sie legte ihre Hand fester auf seinen Kopf, liebevoll, als würde sie ihm wortlos sagen: Sprich nur… Was trägt dich seit gestern Abend so schwer durchs Herz?

Numan schloss kurz die Augen, als müsse er sich sammeln. Dann begann er, leise:

„Am Freitag… war ich mit Muna und ihrem Vater in einem kleinen Restaurant am Ufer des Barada. Es war nicht geplant, es ergab sich einfach. Wir saßen dort, aßen, redeten…“

Er hielt inne, als ob er das Bild vor seinem inneren Auge schärfer stellen wollte.

„Es war das erste Mal, dass ich sie sah – nicht durch das Licht des Traumbildes, das ich mir ausgemalt hatte – sondern einfach, wie sie ist. Nicht nur das Mädchen, das mich einmal ungerecht behandelt hat. Sondern ein wirklicher Mensch. Mit Sorgen, die sie durchwacht hat. Mit Träumen, die sie mit Mühe aufgebaut hat. Und mit einer Angst, die meiner so sehr ähnelt.“

Das Herz der Mutter zog sich zusammen – zwischen stillem Glück über seine Aufrichtigkeit und stiller Furcht vor dem, was daraus erwachsen könnte. Ein Glück, weil ihr Sohn in einer ehrlichen Empfindung aufging. Eine Furcht, weil manche Hoffnungen tiefer verletzen als jede Enttäuschung.

Numans Stimme schwankte – wie ein Schritt über eine schmale Brücke, die irgendwo zwischen Sehnsucht und Ernüchterung schwebte:

„Wir hörten das Wasser rauschen… und die Stimmen ringsum verschwanden wie Nebel. Als gäbe es nichts mehr, nur den Blick zwischen uns. Wir sprachen über alles: über die Träume, die wir in uns tragen. Über unsere Hobbys – und wie wir merkten, dass wir dieselben teilen. Und über die Sehnsucht, einen kleinen Ort darin zu schaffen – nur für uns, ganz für uns allein.“

Die Mutter schwieg. Aber in ihren Augen sammelte sich eine Träne, die sie hinter stiller Stärke verbarg. Sie drückte seine Stirn ein wenig fester – als wolle sie ihm den Halt geben, den sie selbst nicht mehr ganz in sich fand.

Er fuhr fort – nicht wie jemand, der berichtet, sondern wie einer, der sich erinnert an etwas Zartes, das wirklich war:

„Muna war anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. Nicht dieses perfekte Bild, das ihr Verhalten beim ersten Treffen hinterließ. Nein… schöner noch, weil wahrer. Sie hat mir ihre Angst gezeigt – so wie ich dir jetzt meine zeige. Und sie ließ mich einfach ich sein. Ohne Rollen. Ohne Maske.“

Die Hand der Mutter zitterte leicht, als sie sie durch sein Haar gleiten ließ. Mit kaum hörbarer Stimme flüsterte sie: „Sei sanft zu deinem Herzen, mein Sohn …“

Numan hob den Kopf, sah sie lange an – ein Blick voller stiller Dankbarkeit, die keine Worte brauchte. „Ich weiß, Mama … Deshalb kehre ich immer zu dir zurück. Nur hier … finde ich mein Herz wieder, wenn ich es verliere.“

Er legte den Kopf erneut in ihren Schoß, während draußen das leise Murmeln des Barada flüsterte – ein Wispern, das nur sie beide verstehen konnten.

Nach einem langen Seufzer sagte er: „Muna … Sie ist wie etwas ganz Neues in meinen Augen. Ich begreife nun, dass sie aus Fleisch und Blut ist – kein unerreichbares Licht von außen.“

Die Mutter betrachtete ihn mit einem Blick, in dem sich leise Sorge verbarg. „Und macht dich das traurig – die Wahrheit mit dem Herzen zu sehen?“

Langsam schüttelte er den Kopf, sah dann zu ihr auf und sprach: „Die Wahrheit, Mama, ist manchmal schwer … Wir haben nie lange darüber gesprochen, aber ihr Vater hat mir von ihren Ängsten erzählt – von ihrem Traum, Medizin zu studieren, nach dem Schulabschluss. Doch sie brach die Schule ab, verlor das Vertrauen – nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Bruders. Er sprach von ihrer Angst zu scheitern … von der Einsamkeit, die sie auf dem langen Weg ohne ihre Mutter empfindet.“

Ein Schatten glitt über das Gesicht der Mutter. Der Ausdruck mütterlicher Wärme wich tiefer Besorgnis. „Fürchtest du, ihr Herz zu tragen – zusätzlich zu deinem eigenen – und daran zu zerbrechen?“

Numan lächelte matt. „Ich fürchte, zu ertrinken, bevor ich schwimmen gelernt habe … Ich fürchte, sie zu verlieren. Oder mich selbst.“

Er schwieg einen Moment, als ob er ein lang gehütetes Geheimnis lüften wollte. „Weißt du, Mama … Abu Hassan – der Ladenbesitzer nebenan – erzählte mir vor ein paar Tagen eine Geschichte. Er sagte, dass kein großer Sturm weht, ohne dass er eine bedeutende Botschaft mit sich bringt.“

„Er sprach von einem jungen Mann, der sich in ein Mädchen verliebte, von dem er glaubte, sie sei ein Engel. Doch als er ihr näherkam, sah er, dass sie Lasten aus Schmerz und Leid mit sich trug – Lasten, die er nicht mittragen konnte. Er verließ sie nicht … aber er verlor sich selbst, während er versuchte, für sie Himmel und Erde zugleich zu sein.“

Das Herz der Mutter zog sich zusammen. Ihre Hand glitt langsam, fast beschwörend über sein Haar, als wolle sie die wachsende Unruhe in sich selbst beschwichtigen.

Mit sanfter, doch eindringlicher Stimme sagte sie: „Mein Sohn … Fürchtest du die Liebe? Oder fliehst du vor der Wahrheit? Aber in beiden Fällen musst du wissen – ein gutes Herz bricht, wenn es mehr trägt, als es tragen kann.“

Er blickte sie lange an, als schöpfe er aus ihren Worten Kraft für einen Weg, dessen Konturen noch im Nebel lagen. „Deshalb, Mama … habe ich diesen Morgen nur dir gewidmet. Um sicherzugehen, dass ich nicht allein diesen Weg gehe.“

Sie lächelte – ein Lächeln, das vom Glanz ihrer Tränen durchzogen war – und sagte: „Ich werde dich niemals allein lassen … solange mein Herz schlägt.“

Dann schloss sie ihn in ihre Arme, während sein Kopf sich an ihre Brust lehnte – als kehre er zurück zu jenem ersten Ort der Geborgenheit, wo es keinen Sturm gab, keinen Wind, keine Angst.

Numan lebte in diesen Tagen mit ruhiger Gleichmäßigkeit. Seit er die Last der Sorgen abgelegt hatte, die ihm oder seiner Familie Schmerz bereiten könnten, schien sein Alltag von einer stillen Klarheit durchzogen.

Zwei Tage später trat er an seinen Meister heran und bat:

„Herr Meister, ich möchte mich an der Universität einschreiben oder vielleicht ein Institut finden, das meinen Noten entspricht.“

Der Meister nickte zustimmend und schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln. Gemeinsam mit seinem freundlichen Studienkollegen, mit dem er die vergangenen Jahre geteilt hatte, machte sich Numan auf den Weg zum alten Gebäude der Universität Damaskus.

Dort warteten sie geduldig vor dem Büro für Studierendenangelegenheiten – mit der Geduld der Jugend und der Hoffnung frischer Träume. Nachdem sie die Zulassungs- und Einschreibebedingungen erhalten hatten, verabschiedete sich Numan von seinem Freund am Universitätsportal und kehrte zurück nach „Al-Hariqa“. Leichtfüßig überquerte er die verkehrsreiche Straße, ohne den Ruf zu bemerken, der aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug an ihn gerichtet war.

Außer Atem erreichte er das Geschäft, wo ihn der alte Herr Abu Mahmoud mit einem warmen Lächeln an der Tür empfing:

„Da bist du ja, mein Sohn! Herr Ahmad und seine Tochter waren hier, um sich von uns zu verabschieden. Sie reisen morgen früh ab… Ich überlasse euch nun, ich muss zum Gemeinschaftsgebet.“

Mit schnellen Schritten entfernte sich der alte Mann, während Numan zögernd vor Herrn Ahmad stand, der mit sanfter Stimme sagte:

„Wir wollten uns nur verabschieden. Wir sahen dich die Straße überqueren und riefen nach dir, aber du hast uns nicht gehört. Wir hätten dich gerne mitgenommen, damit du dich in dieser Hitze nicht anstrengen musst… Wir wissen, dass du uns nur Gutes wünschst, und hoffen, dass du uns in guter Erinnerung behältst. Vielleicht führen uns die Wege eines Tages wieder zusammen.“

Herr Ahmad wählte seine Worte mit Bedacht, begleitet von einem zarten Lächeln, das Numans Herz beruhigte. Dieser antwortete, leicht verlegen:

„Verzeihung, Herr Ahmad! Ich habe Ihre Stimme nicht gehört. Ich schwöre, ich empfinde nur Freundschaft und Wohlwollen für Sie. Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit… Möge Gott Sie sicher und glücklich in Ihre Heimat und zu Ihrer Familie führen.“

Sie verabschiedeten sich… Die Tage vergingen, und der Alltag kehrte zurück.

An einem heißen Sommertag, kurz vor der Mittagspause der Geschäfte, hielt ein elegantes Auto für einen Moment vor dem Laden. Aufgrund des dichten Verkehrs konnte Herr Ahmad nicht aussteigen, sondern suchte mit den Augen nach Numan. Als er ihn nicht entdeckte, rief er einen Träger herbei, den er zuvor gesehen hatte, und übergab ihm einen kleinen Zettel mit einem großzügigen Trinkgeld, mit der Bitte, diesen Numan zu überreichen.

„Entschuldige bitte! Ich konnte keinen Parkplatz in der Nähe finden, um auszusteigen. Du wirst mich in Kürze am Eingang von Al-Hariqa erwarten. Mit freundlichen Grüßen,

Ingenieur. Ahmed.“

Die Nachricht erreichte Numan am späten Vormittag. Er überflog die Zeilen, faltete das Blatt mit einem kurzen Atemzug zusammen und stieg rasch die Holztreppe zur kleinen Dachkammer über dem Laden hinauf. Dort saß sein Lehrmeister gerade im Schneidersitz, bereit, das bescheidene Mittagessen einzunehmen.

„Meister, es ist jetzt genau zwei Uhr. Ich werde den Laden von außen abschließen – ich muss kurz weg, eine dringende Angelegenheit“, sagte Numan mit einem Ton, der Respekt und Entschlossenheit zugleich trug.

Der Alte nickte nur und schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln. Numan verabschiedete sich höflich und trat hinaus, wo ihn bereits Herr Ahmad erwartete – wie verabredet.

Im Wagen wechselten sie nur ein paar Worte. Die Hitze ließ keinen Platz für lange Gespräche, also lenkte Herr Ahmad den Wagen in Richtung eines nahegelegenen Restaurants. Zwischen schnellen Bissen und einem Glas Wasser wandte sich Herr Ahmad an Numan:

„Könntest du mir vielleicht helfen, eine möblierte Wohnung hier in Damaskus zu finden? Ich werde wohl etwas länger bleiben. Hotels öden mich langsam an.“

Er erklärte seine Gründe nicht. Stattdessen lag ein schwer zu deutender Ausdruck in seinem Blick – als ob er selbst noch nicht ganz wusste, wovor er eigentlich flüchtete.

Numan zögerte nicht. Mit ruhiger Entschlossenheit bat er den Restaurantbesitzer um ein Telefonat. Wenige Minuten später sprach er mit einem Bekannten, der ihn an einen entfernten Verwandten verwies – einen Immobilienmakler mit gutem Ruf.

Nach dem Mittagessen machten sich Numan und Herr Ahmad gemeinsam auf den Weg ins Maklerbüro. Der Inhaber empfing sie mit freundlicher Zurückhaltung, wie jemand, der viele Türen öffnen kann, ohne Aufhebens darum zu machen.

Schon bald besichtigten sie eine Wohnung unweit von al-Hariqa – genau wie Herr Ahmad es gewünscht hatte. Lage, Schnitt und Helligkeit überzeugten ihn auf Anhieb. Man verabredete sich für den Abend, um den Mietvertrag mit dem Eigentümer zu unterzeichnen.

Numan kehrte zum Laden zurück, während Herr Ahmad sich mit dem Makler in ein tieferes Gespräch vertiefte.

Am Abend erschien Herr Ahmad erneut im Geschäft. Diesmal sprach er direkt mit dem alten Abu Mahmoud:

„Ich werde heute Nacht nach Beirut zurückkehren. Ich brauche jemanden, der den Vertrag entgegennimmt und die Miete für sechs Monate im Voraus bezahlt.“

Er übergab Numan – im Beisein von Abu Mahmoud – eine beachtliche Summe Bargeld. Dann verabschiedete er sich mit der gleichen diskreten Würde, mit der er gekommen war.

Nach Ladenschluss begleitete Abu Mahmoud seinen jungen Mitarbeiter zum Maklerbüro. Gemeinsam erledigten sie den Auftrag mit Sorgfalt und ruhiger Gewissenhaftigkeit. Danach gingen sie gemeinsam zur Busstation – still und zufrieden.

Am nächsten Tag erschien Herr Ahmad erneut, um den Vertrag und die Schlüssel entgegenzunehmen. Numan überreichte sie ihm mit der stillen Selbstverständlichkeit eines Mannes, dem Vertrauen geschenkt wurde – und der es nicht enttäuschte.

Am späten Nachmittag stand Herr Ahmad erneut in der Tür – diesmal mit einer Einladung auf den Lippen:

„Ich würde mich freuen, euch beide heute Abend zum leichten Abendessen in meine neue Wohnung einzuladen.“

Abu Mahmoud lehnte dankend ab – familiäre Verpflichtungen, wie er es nannte. Auch Numan zögerte zunächst. Doch das freundliche Drängen des Gastes war schwer zu ignorieren – warmherzig, nicht aufdringlich.

So gingen sie schließlich doch gemeinsam, nach Geschäftsschluss.

Herr Ahmad empfing sie mit überraschender Herzlichkeit. In der aufgeräumten Wohnung servierte er frischen Orangenkuchen und kühlen Saft, als wäre dies das Selbstverständlichste der Welt. Zum Abschied überreichte er jedem ein kleines Geschenk – aus Beirut mitgebracht, sorgfältig verpackt, bedeutungsvoll in seiner Schlichtheit.

Es war nur ein kurzer Besuch gewesen, doch einer von jener stillen Wärme, die mehr sagt als viele Worte. Leichte Gespräche wurden ausgetauscht, ein paar freundliche Blicke, ein zustimmendes Nicken hier und da. Beim Abschied bestand Herr Ahmad darauf, Numan und seinen Begleiter selbst mit dem Wagen nach Hause zu bringen.

Auf dem Weg entwickelte sich ein angenehmes Gespräch mit dem alten Hajj Abu Mahmoud. Das meiste drehte sich um Numan – seine Ehrlichkeit, seine stille Freundlichkeit, die wie ein Lichtschein durch seine bescheidenen Gesten brach.

Vor dem Haus des Hajj stieg Herr Ahmad aus, um sich von dem alten Mann herzlich zu verabschieden, dann setzte er die Fahrt fort, ließ es sich nicht nehmen, Numan direkt bis vor seine Haustür zu bringen. Dort verabschiedete er sich mit einem breiten, ehrlichen Lächeln – und fuhr zufrieden davon, mit einem leisen Gefühl der Dankbarkeit für diesen aufrichtigen jungen Mann.

Am nächsten Morgen suchte Numan seinen Lehrmeister auf, um ihn um eine kurze Freistellung zu bitten. Er müsse zur Universität, erklärte er, um seine Bewerbungsunterlagen einzureichen – er hatte sich entschlossen, sich an der Fakultät der Schönen Künste einzuschreiben, um Bühnenbild zu studieren. Vier Jahre, ein neuer Weg.

Der Meister lächelte, nickte anerkennend und gab ihm mit Freude die Erlaubnis.

Numan ging zügigen Schrittes zum Universitätsgebäude, reichte seine Unterlagen ein und kehrte mit einem festen Termin zurück: In einem Monat sollte das Auswahlverfahren stattfinden – ein Gespräch, ein schriftlicher Test, ein künstlerischer und ein praktischer Teil. Es würde entscheiden, ob sein Traum den nächsten Schritt machen durfte.

Zurück im Laden fand er seinen Meister in ein Gespräch mit einem Kunden vertieft. Am Eingang stand Hajj Abu Mahmoud, der ihm ein leises Zeichen gab und ihm eine Nachricht ins Ohr flüsterte:

„Herr Ahmad wartet drinnen auf dich. Er möchte dich später, nach Ladenschluss, begleiten. Was meinst du dazu?“

Numan zögerte einen Moment, warf einen Blick zur Tür, durch die gerade sein Lehrmeister verschwand, dann trat er in den Laden und begrüßte Herrn Ahmad mit einem sanften Lächeln:

„Ich komme später zu dir in deine Wohnung, nach dem Schließen. Ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen, die etwas Zeit brauchen könnten. Verzeih mir, wenn es später wird als geplant.“

Herr Ahmad nickte und erwiderte mit spielerischem Ernst:

„Ich warte vor dem Laden auf dich. Aber bitte – lass mich nicht zu lange warten.“

Dann verabschiedete er sich und ging mit festen Schritten davon.

Numan eilte durch seine Erledigungen, doch die Zeit verstrich schneller als gedacht. Trotz seiner vorherigen Warnung kam er später, als er es selbst für möglich gehalten hätte. Doch Herr Ahmad hatte, geduldig wie versprochen, vor dem Laden auf ihn gewartet – sogar noch, als die Tür längst geschlossen war.

Etwa eine Stunde nach Ladenschluss trat Numan schließlich heraus und verriegelte die Tür. Herr Ahmad stand bereit, begrüßte ihn wortlos mit einem Nicken, und gemeinsam fuhren sie mit dem Wagen los – in Richtung eines Immobilienbüros.

Dort stieg Herr Ahmad aus, während Numan draußen blieb, eine Zigarette anzündete und gedankenverloren in die Dämmerung blickte. Etwas in seiner Haltung sprach von innerer Unruhe, auch wenn kein Wort über seine Lippen kam.

Drinnen betrat Herr Ahmad das Büro, grüßte den Makler mit ruhiger Stimme und sagte dann mit einem entschuldigenden Ton:

„Verzeihung vorab… Die Wohnung, die ich gemietet habe, gefällt meiner Tochter nicht. Sie bevorzugt etwas Größeres – in einer etwas besseren Gegend.“

Der Makler nickte knapp und griff zum Telefon, begann sofort mit einigen schnellen Anrufen. Inzwischen war Herr Ahmad wieder hinausgetreten, blieb vor der Tür stehen, wo Numan ihn immer noch rauchend erwartete.

„Warum bist du nicht mit hereingekommen?“, fragte er mit freundlicher, aber leicht vorwurfsvoller Stimme.

Numan antwortete ruhig, mit einer gewissen Distanz:

„Woher hätte ich wissen sollen, was du vorhast? Du hast nichts gesagt – und ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich hier bin.“

Der Makler beendete seine Telefonate und winkte Herrn Ahmad zu sich.

„Möblierte Wohnungen in besseren Gegenden sind entweder sehr teuer oder derzeit nicht verfügbar“, erklärte er.

Herr Ahmad nickte verständnisvoll.

„Der Preis ist nicht das Problem, solange die Wohnung für meine Tochter geeignet ist. Aber wann könnte ich so etwas finden? Oder kennen Sie jemanden, der mir helfen kann?“

Er wandte sich an Numan und bat ihn mit einem Ton, der mehr nach Bitte als nach Befehl klang.

Numan trat näher und fragte: „Für welchen Zeitraum denken Sie daran, die Wohnung zu mieten?“

„Es gibt keine feste Dauer“, antwortete Herr Ahmad.

„Ich bin bereit, jeden Preis zu zahlen, solange die Wohnung meiner Tochter gefällt.“

Numan wandte sich an den Makler: „Haben Sie vielleicht eine Wohnung mit diesen Eigenschaften zum Verkauf?“

„Alles, was Herr Ahmad sucht, ist verfügbar… wenn er kaufen möchte. Es gibt drei neue Wohnungen in einem Gebäude in einer sehr guten Lage, nahe der Mazzeh. Die Bauarbeiten wurden kürzlich abgeschlossen.“

Er fügte hinzu: „Die Eigentumsdokumente sind bereit für die Übertragung, aber sie stehen nur zum Verkauf, nicht zur Miete.“

Herr Ahmad fragte nach dem ungefähren Preis.

„Der Preis überschreitet nicht fünfzehntausend syrische Lira pro Quadratmeter“, antwortete der Makler.

Herr Ahmad bat um einen Besichtigungstermin.

Nach einigen kurzen Telefonaten wurde vereinbart, dass der Termin am nächsten Tag, nach dem Freitagsgebet, stattfinden würde.

Herr Ahmad notierte die Telefonnummer des Ladens, in dem Numan arbeitete, und gab sie dem Makler für alle Eventualitäten.

Auf dem Rückweg bat Numan bescheiden: „Könnten wir kurz bei Al-Bahsa anhalten? Ich möchte etwas zu essen kaufen.“

Herr Ahmad hielt vor dem bekanntesten Falafel-Laden an, wie Numan es ihm gezeigt hatte. Numan stieg aus und kehrte schnell mit drei großen Wraps und drei Flaschen Ayran zurück.

Er reichte Herrn Ahmad zwei Wraps und zwei Flaschen und behielt den Rest für sich, lächelnd sagte er: „Das ist unser Mittagessen heute… und ich hoffe, dass auch Muna es probiert.“

Dann verabschiedete er sich freundlich und bat ihn, seine Grüße und besten Wünsche an Muna zu übermitteln.

Es war das erste Mal, dass er ihren Namen ohne den Titel „Fräulein“ erwähnte, und das erste Mal, dass er etwas für sie auswählte, obwohl er sie seit ihrer Rückkehr aus dem Libanon noch nicht getroffen hatte.

Er fragte sich: „Wird sie bereit sein, dieses einfache Essen zu probieren, das ich für sie ausgewählt habe? Und werde ich von ihr, durch ihren Vater, ein kleines Dankeschön erhalten?“

Numan kehrte zu seiner Arbeit zurück und vertiefte sich, wie üblich, in ein Buch, das er immer bei sich trug.

Sein Meister sah ihn und fragte: „Was liest du diesmal?“

„Es ist ein internationaler Roman, ins Arabische übersetzt“, antwortete Numan ruhig.

„Worum geht es?“

„Es erzählt die Geschichte des inneren Kampfes eines Menschen mit sich selbst, angesiedelt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, in einem kleinen europäischen Dorf. Die Protagonisten sind einfache Menschen, aber der Autor verleiht den Ereignissen große Tiefe.“

Der Meister lächelte und fragte: „Warum wählst du ausländische Romane und liest nicht unsere lokale Literatur?“

„Ich habe viele arabische Werke gelesen und kann sie dir gerne zusammenfassen, wenn du möchtest, in unserer Freizeit“, antwortete Numan zuversichtlich.

Der Meister fragte erneut: „Liest du auch andere Genres als Romane?“

„Ich habe einige wissenschaftliche Bücher ausprobiert, aber ich fand sie etwas schwierig… Ich bevorzuge das, was meinen Fähigkeiten und meinem Verständnis entspricht.“

Der Meister war von seinem Enthusiasmus und seiner Neugier beeindruckt und scherzte: „Ich schäme mich zu sagen, dass du gebildeter bist als ich!“

Dann fügte er erklärend hinzu: „Ich lese jeden Tag einen Teil des Heiligen Korans, besonders seit Herr Ahmad mir eine schöne Ausgabe mit klarer Schrift geschenkt hat, für die ich keine lästige Brille mehr brauche.“

Anlässlich der Erwähnung von Geschenken fragte der Meister: „Und du, welches Geschenk hast du von Herrn Ahmad erhalten?“

Numan lächelte leicht und sagte: „Ich habe es noch nicht geöffnet… Ich habe es in die Schublade gelegt, vielleicht muss ich es ihm eines Tages zurückgeben.“

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